Drei Firmen – Bata, Rubena und Mitas. Sie haben den Anfang für Barum gemacht, die führende Marke auf dem mitteleuropäischen Markt. Die drei Vorläufer bildeten den Namen – ganz fair, denn aus den Anfangsbuchstaben der Namen der Gründungsgesellschaften. Die Gebrüder Bata, die eine der bekannten Schuhmarken der Welt begründeten, begannen ihr Abenteuer mit dem grossen Business sehr bescheiden. Vor dem Ersten Weltkrieg beschäftigten sie gerade einmal drei Mitarbeiter. Den Durchbruch in der Firmengeschichte war eine Bestellung vom Militär, aber auch der Beginn der Produktion von Schuhen mit Gummisohlen im Jahr 1924. Das letzte Datum hat Schlüsselbedeutung für die Geschichte der einige Jahrzehnte später gegründeten Gesellschaft Barum.

Während sie immer mehr Erfahrung in der sich dynamisch entwickelnden Gummiindustrie sammelten, entdeckte Bata, dass der Strassentransport schneller, preiswerter und einfacher als der Bahntransport sein kann, darum beschlossen sie, ihren eigenen Fuhrpark zu gründen. Das war so wesentlich, weil die Firma immer mehr produzierte und verkaufte, darum mussten neue Möglichkeiten gefunden werden, die Arbeit zu optimieren. Bata setzte somit auf die Reifenproduktion, der Effekt davon war, dass sie 1931 die Produktion von Fahrradreifen aufnahmen. Drei Jahre später waren die ersten Modelle von Autoreifen fertig, Die blitzartige Entwicklung des Automobilsektors ermöglichte weitere Investitionen in die Reifen-Branche.

Logo der Reifenmarke Barum.

Logo der Reifenmarke Barum.

Barum - die Fusion von drei Firmen

Nach Ende des Zweiten Weltkriegs, nach der Verstaatlichung im Jahr 1945, kam zur Fusion von Bata mit zwei kleineren tschechischen Firmen, die Auto- und Fahrradreifen produzierten: Rubena und Mitas. Aus den Anfangsbuchstaben der drei Unternehmen wurde der Name Barum geschaffen (oder genauer: Ba-Ru-M). Die Geschichte von Rubena reicht ins Jahr 1908 zurück, als Josef Kudrnac in der Ortschaft Náchod begann, Materialien aus Gummi zu produzieren. Zwanzig Jahre später produzierte Kudrnac, der damals die Firma noch unter seinem eigenen Namen betrieb, den ersten Fahrradreifen, ab 1929 hingegen nahm er Autoreifen in sein Angebot auf. 1945 wurde der Name Kudrnac durch Rubena ersetzt, und kurz darauf ging die Firma in der Gesellschaft Barum auf.

Eine kürzere Geschichte hat die Marke Mitas aufzuweisen, die 1933 in Zlín gegründet wurde. Von Anfang an arbeitete die Firma mit Bata zusammen. Hinzuzufügen ist, dass 1937 in der Fabrik von Mitas täglich dreihundert Autoreifen und über hundert Fahrradreifen produziert wurden. Während des Krieges wurde die Kontrolle über die Fabrik von den deutschen Besatzern übernommen, 1945 hingegen wurde sie verstaatlicht und mit Bata und Rubena zusammengeschlossen.

Barum Reifen haben einen großen Anteil an der Entwicklung des Motorsports.

Barum Reifen haben einen großen Anteil an der Entwicklung des Motorsports.
 

Barum – von Zlin nach Otrokovice

Die neu gegründete Gesellschaft Barum, die sich auf das Produktionspotential der zusammengeschlossenen Unternehmen stützte, konnte darauf zählen, schnell eine sichere Position auf dem Markt zu erlangen. Die Produkte der Marke Barum wurden auch in andere Länder des Ostblocks geliefert, sehr beliebt waren auch Motorradreifen, einschliesslich solche, die für Motorradrennen verwendet wurden.

1966 wurde eine weitere, neue Fabrik in der Ortschaft Otrokovice eröffnet. Dort entstand auf 5,3 Hektar ein moderner Betrieb, in dem bis heute Reifen der Marke Barum produziert werden. Bevor 1972 die gesamte Produktion dorthin verlegt wurde, wurde fünf Jahre zuvor in der alten Fabrik in Zlin begonnen, die ersten Radialreifen zu montieren, die damals eine grosse technische Errungenschaft waren.

Seit 1983 ist die Firma Sponsor eines Rennens mit dem gleichen Namen. Nach den ersten Veranstaltungen erwartete niemand, dass diese Veranstaltung zu einem so wichtigen Event für den Motorsport wird. Heute ist das Rennen in der Nähe von Zlin eine der Vorausscheidungen für die Europa-Meisterschaften.

Barum - Continental Fabrik in Otrokovice.

Barum - Continental Fabrik in Otrokovice.

Barum unter den Fittichen von Continental

Nach dem Untergang des Kommunismus, der Spaltung der Tschechoslowakei begannen die Reifen-Konzerne im ehemaligen Ostblock zu investieren. In Polen übernahm Michelin die Betriebe von Stomil, Goodyear kaufte Dębica auf, Continental hingegen wählte Tschechien und unterzeichnete 1992 eine Joint-Venture-Vereinbarung mit Barum. Das war der erste Schritt dazu, dass ein Jahr später Barum Continental s.r.o Group of Companies gegründet wurde, wodurch die tschechische Firma Teil der Continental-Gruppe wurde.

Das hatte nicht nur organisatorisch-finanzielle Stabilität zur Folge, sondern auch den Zugang zu den neuesten Produktionstechnologien, Profilmustern und Möglichkeiten in Wissenschaft und Forschung. Barum erweiterte sein Angebot um Reifenmodelle für Lkw und Landmaschinen.

Heute beliefert die tschechische Marke Kunden in ganz Europa. Jeden Tag entstehen in der Fabrik in Otrokovice ca. 60.000 Reifen.